Ich habe eine Parzelle zwecks Investition gekauft. Nach fünf Jahren habe ich sie verkauft. Wird nun die Zakat auf den Realgewinn oder auf jedes Jahr ab dem Kauf oder nur auf das letzte Jahr entrichtet? Wird es anders betrachtet, wenn diese Parzelle zuerst zwecks einer Wohnung gekauft und dann ob Änderung der Umstände verkauft wurde? Wird die Zakat im letzteren Fall auf den Gewinn im letzten Jahr entrichtet?

    Wenn ich Schulden habe, werden diese vom Gewinn abgezogen und wird danach die Zakat berechnet?

    Die Zakat ist eine der Elementarpflichten des Islam, die auf das Vermögen eines Muslims entrichtet werden muss, wenn es die schariatische vorgesehene Erhebungsgrenze, nämlich 85 g 21-karätiges Gold, erreicht, und zwar wenn das Vermögen des Zakat-Pflichtigen seine Grundbedürfnisse und das, was zu zahlen er an Andere verpflichtet ist, übersteigt. Die Zakat beläuft sich in diesem Fall auf das Viertel des Zehnten (2,5%). Wenn es Schulden gibt, werden diese vom Vermögen abgezogen, und dann wird die Zakat für den verbliebenen Vertrag entrichtet. 

    Dementsprechend und in Beantwortung der Frage gilt Folgendes:

    Da man die Parzelle mit dem Ziel der Investition gekauft hat, entrichtet man die Zakat auf den Verkaufsbetrag, das heißt nur auf das letzte Jahr, und zwar ohne Ablauf eines Mondjahres. Dies stellt die Meinung des Imam Malik Ibn Anas dar, wobei wir diese Meinung als Fatwa für diese Frage auswählen.

    Wurde indes der Kauf zwecks einer Wohnung oder zwecks Privatzwecke vorgenommen, braucht man keine Zakat darauf zu entrichten. Haben sich die Umstände geändert – wie dies sich aus der Frage klar ergibt –, wird die Zakat auf das entrichtet, was vom Verkaufserlös nach Ablauf eines Mondjahres ab dem Verkauf übrigbleibt, sofern es die Erhebungsgrenze erreicht. All dies geschieht nach dem Abziehen der Schulden in beiden Fällen.

    Und Allah der Hocherhabene weiß es am besten!